18.12.2013

Die Tscheber Donaumüller

Eine Donaumühle auf der Donau bei Tscheb Die Mühlen schwammen auf der Donau und sahen einem schwimmenden Haus ähnlich. Die Bauern brachten ihr Getreide aus Tscheb und aus den benachbarten Gemeinden zum Mahlen.
Die Tscheber Donaumüller fuhren mit dem Kahn das Mehl aus der Mühle.Die Mühle stand auf dem Donaustrom, dort wo das Wasser die stärkste Strömung hatte. Mitunter standen bis zu zehn Mühlen im Abstand von 150 Metern auf dem Donaustrom. Die Antriebskraft wurde durch die Strömung mittels eines großen Wasserrades erzeugt. Während der Wintermonate wurden die Mühlen wegen Treibeisgefahr in einen Winterhafen gebracht. Das Wasser erreichte während dieser Zeit seinen Tiefstand, sodass die Mühlen dann manchmal trocken standen. Bei dieser Gelegenheit wurden sie gleich instand gesetzt und produktionsfähig gemacht.

Es geschah auch mal, dass der Winter sehr streng war und das Eis so stark wurde, dass Mühlen, die nicht richtig abgesichert waren, zerquetscht wurden. Es gab dann eine Niederlage (Verlust) für den Mühlenbesitzer. Waren es mehrere Besitzer - wie es oft der Fall war - so war der Schaden für den Einzelnen nicht so groß.

Es gab auch Tote durch ertrinken. Der Müller Welsch und seine Frau sind beim Mehltransport ertrunken. Josef Weiß ist - wie einige andere Tscheber Donaumüller, deren Namen mir nicht bekannt sind - auch in der Donau ertrunken.

von Josef Seider (+), Limburgerhof (24. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1995)