20.01.2014

Von einem Tscheber "Tuwakschwärzer"

Daheim hatten die Bauern im Winter es schön gehabt. Bot sich ihnen aber eine Gelegenheit, eine "Fuhr" zu machen, griffen sie gern danach. Der gerissene Ernst Niklos hat bei so einer winterlichen Fuhr gleich zwei Geschäfte getätigt. Die "Finanz" fuhr er nach Bulkes. Das war das erste Geschäft. Mit der Finanz nahm er gleichzeitig auch seinen "Tuwak" mit nach Bulkes, um den dort "schwarz" zu verkaufen. Den Tabak in Bulkes zu verkaufen, war keine Kunst, denn dort wurde kein Tabak angebaut. Aber wie diesen nach Bulkes befördern, wenn das strenge Auge des Gesetzes, die Finanz, selbst mitfährt? Nun, der schlaue Bauer legte seinen "Tuwak" fein geglättet auf den hinteren Sitz seines Fuhrwerkes und deckte ihn mit der "Rossdecke" ab. Das gab einen weichen, bequemen Sitz für die Herren; sie ahnten nicht, auf welcher "heißen Ware" sie saßen. In Bulkes angekommen, gingen die Hüter des Gesetzes ihren Pflichten nach und der Ernst seinem Geschäft.

Nach erledigter Arbeit rieb er sich die Hände und legte diesmal "Kukruzstängel" auf den Sitz. Als die Herren für die Heimfahrt wieder Platz genommen hatten, fauchte der eine, "was hoscht denn do fir en Sitz, als mir herzus gfahre sin, war der doch so weich!" Der Fuhrmann Ernst entgegenete kleinlaut: "Do ward Ihr halt uf meinem Tuwak gsesse und den haw ich jetzt in Bulkes verkaaft." Doch die Finanz glaubten ihm das nicht, denn sie meinten, er macht auch diesmal , wie schon so oft bei anderen Gelegenheiten, seinen Spaß mit ihnen.