Als Roland Groh bei einem Zusammentreffen mit Grieshaber Franz ihm den ersten Tscheber Bildkalender für 2012 zeigte, sah sich dieser interessiert die Kalenderfotos an. Sein Blick blieb plötzlich bei einem Bild hängen und Franz rief voll Erstaunen:
„Ja, des bin jo ich beim Grabbeneschter aushehwe“!
Das Ausheben von Rabennestern war auch von den Erwachsenen als nichts Böses angesehen worden. Denn zur damaligen Zeit waren auf einem einzigen Baum ca. 20 bis 30 Krähennester. Diese Krähen haben auf den unmittelbar nach dem Wald beginnenden Feldern die frisch eingesetzten Maiskörner aus der Erde heraus gegraben und dadurch den Bauern großen Schaden zugefügt. Das „Grabbeneschter-Aushehwe der Jungs“ wurde also von den Bauern begrüßt.
Von Grieshaber Hans ist das obige Foto im Frühjahr 1942 an einem Nachmittag nach der Schule aufgenommen worden. Er hatte damals bereits eine Fotobox und konnte dieses schöne Bild erstellen. Es entstand nicht im Ried, sondern im „Herrschaftswald“, wie mir Grieshaber Franz berichtete. Der Junge vorne rechts, der das Tuch hält (es war vermutlich ein großes Kleidungsstück) war seinerzeit durch die „Kinderlandverschickung“ in Tscheb.
Unmittelbar daneben ist nochmals ein Junge zu sehen, der aber auch von Grieshaber Franz nicht mehr genau zu erkennen ist. Oben im Baum war Moritz Jacob,der die Eier runter warf. In unmittelbarer Nähe, auf dem Bild - leider nicht sichtbar - war auch Noppert Josef, der witzigerweise ständig seine Mütze verkehrt herum über seinem Kopf hielt, aus Angst, dass ihm Moritz Jacob ein Ei darauf wirft. (40. Tscheber Heimatbrief/Dezember 2011)