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Der Tscheber Feuerwehrverein bekam eine neue Spritze. Hamann Johann, Kommandant, hielt bei der Feierlichkeit die Ansprache. Seine Töchter mussten schon um 4.00 Uhr in der Früh die Spritze mit Blumen schmücken. |
Der Feuerwehrverein wurde 1894 gegründet. Der erste Kommandant war Mathias Kekezovic, damals Notar in Glozan. Für die Wohlfahrt der Gemeinde war dies ein wichtiger und nützlicher Verein. Sein Wahlspruch hieß: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr". Der Verein bestand aus unterstützenden Mitgliedern und Aktiven. Die Aktiven waren mit einer Uniform ausgerüstet, die aus blauer Montur, Stahlhelm, Koppel mit Schloss und dem Beil im Riemenzug bestand. Das schönste Erlebnis für uns Buben war, wenn wir zu Ostern beim Anmarsch der Feuerwerh nebenher traben konnten. Meines Wissens war damals Mathias Bellan Oberkommandant, sein Stellvertreter war Bellan Joschka. Er führte das Chor an, denn Mathias trat nur finanziell in Aktion. Nach dem Weltkrieg musste der Feuerwehrverein umorganisiert werden. Damals wurde auch Johann Hamann Kommandant und Nikolaus Schmidt Stellvertreter. Als Kommandosprache wurde weiterhin Deutsch beibehalten.Von den slawischen Mitbürgern war keiner aktives Mitglied im Verein.Zur Ausrüstung der Feuerwehr gehörten zwei Spritzen mit Hebelpumpen, Schläuche und Leitern. Das Spritzenhaus war Teil des Stierstalls der Herrschaft, neben der neuen Schule. Von dort mussten die Geräte von Pferden zur Brandstelle gekarrt werden. Glücklicherweise war dies nicht oft erforderlich. Viel schöner waren die geselligen Einsätze der Feuerwehr. Sie marschierte mit Marschmusik an kirchlichen Festtagen einher, und sie sorgte mit ihrem Ball für den Höhepunkt des Faschings. Meine Meinung über diesen Verein war immer: "Es ist schöner und besser die Feuerwehr ist arbeitslos und gibt einen Ball als umgekehrt".