Die Mattusch-Banda |
Der Tscheber Andreas Reibl sen., der selbst Musiker war, schrieb im 5. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1976 den Artikel "Die Tscheber Musikanten". Dabei erinnerte er sich: "Ein besonderer Anlass war es, als König Alexander nach Tscheb kam, um der Familie Dundjerski einen Besuch abzustatten, wobei wir (die Mattusch-Kapelle) dem hohen Gast einen musikalischen Empfangsgruß an der Donau entbieten durften. Ich erinnere mich noch genau, es war sehr spät und dunkel geworden, als der König per Schiff eintraf". Und weiter: "Bei weltlichen Anlässen, außer zum Tanz, spielten die Kapellen vor allem an Silvester beim Pfarrer, Notar, Richter und Geschworenen auf. Noch häufiger aber galt es bei Namenstagen zu spielen. Am schlimmsten war es an "Josefi": Da musste sich die Kapelle teilen, denn es gab so viele mit dem Namen "Josef" in Tscheb, die aufgespielt haben wollten! Nach dem 1. Weltkrieg sehnten sich die Leute direkt nach der Musik. Der geringste Anlass, wie z.. B. wenn einer eine Kuh gekauft, einen Rosshandel gut getätigt hatte oder ein Kartenspiel gewann, wurde wahrgenommen, die Kapelle zu bestellen. An anderer Stelle ist zu lesen: ... wenn die Feuerwehr bei ihrem Ball oder am Sonntag nach Ostern auf die Tscharda zum Karcher Adam ausmarschierte und dort 2 -3 Fass Bier "ausgloffe sinn", die aus der Gemeindekasse beglichen wurden. Oder wenn wir am Ostermontag und am Pfingstmontag auf der Tscharda beim Karcher Adam und beim Erni Josef zum Tanz aufspielten. Ebenso schön war es bei der "Müller-Kerweih" (Kirchweih), am Sonntag nach dem Fest des hl. Johannes Nepomuk, im Mai an der Donau. Besonders in der früheren Zeit, als es noch eine ganze Reihe Donaumühlen gab und die alten Müller noch lebten. Was an dem Tag "die Gorgl nunr gang is, mit dem hätt ma a Donaumühl a Jahr lang treiwe kenne!"