1942 in Tscheb in der Bauerngasse Gänse im Hinterhaus bei Peter Balger |
26.03.2014
18.03.2014
Tschewrisch grett
abumbre: anstoßen
agfress: verärgert
Agrassel: Stachelbeeren
agfrett: sich abmühen
a Gfriss: ein böses Gesicht machen
aschnarze: jemand grob anreden, anschnauzen
astubbe: anstoßen
abandln: Kontaktaufnahme zwecks eines Liebesverhältnisses
agfress: verärgert
Agrassel: Stachelbeeren
agfrett: sich abmühen
a Gfriss: ein böses Gesicht machen
aschnarze: jemand grob anreden, anschnauzen
astubbe: anstoßen
abandln: Kontaktaufnahme zwecks eines Liebesverhältnisses
16.03.2014
Leben in Tscheb
1929: Rekruten des Jahrgangs 1909 nach der Musterung mit Tscheber Musikanten - der
"Blechmusik-Kapelle"
"Blechmusik-Kapelle"
14.03.2014
10.03.2014
Die Maler in Tscheb - Teil 2
Der Tontopf - ein Milchtopf - wurde mit einem Stück Schnur um den Bauch gebunden. Mit der Farbe im Topf wurden die Linien gezogen. Die großen Flächen wurden mit den runden Bürsten bestrichen. Schablonen - Muster wurden sie genannt - aus dickem kräftigem Papier gab es für die Eckstücke, Mittelstücke mit Wandkanten, runde für Rosetten in Deckenmitte, große Muster mit kleinen Löchern in den Ecken als Ansatzpunkte, schmale Muster für die Begrenzungen. In den letzten Jahren wurden den Kunden Musterbücher mit Abbildungen von Zimmerbemalungen vorgelegt, wonach sie auswählen konnten, wie ihre Zimmer bemalt werden sollten. Die Farben: Stritzel (klare Farbe für Voranstrich), Kaolin (Spezialfarbe, die zur Isolsierung benutzt wurde), Zinkweiß, Signalrot, Englisch rot und Ultra blau konnten in den Geschäften in Tscheb besorgt werden. Sie Schablonen gab es von einem Händler.
Die Malerei im Dorf war eine Art Saisonberuf. Die Arbeiten begannen im Frühjahr und endeten im Herbst. Im Winter wurde mal ein Zimmerofen oder ein Zimmersockel bemalt. Die Hauptarbeit bestand im Ausmalen von Zimmern und Küchen, aber auch Gänge mit Brustmauern und Hausgiebel wurden bemalt.
Zuerst wurden die Decke und die Wände mit Seifenwasser eingestrichen. Nach dem Abtrocknen wurde die gewünschte Grundfarbe aufgetragen. Die Schnallschnur, einen mit Farbe eingelassenen Faden, wurde an beiden Enden auf die Wand gedrückt, wie eine Saite weggezogen und losgelassen, so dass sie aufschlug und eine gerade Linie hinterließ. Mit verschiedenen Farben wurden die auf die Wand oder Decke aufgelegten Schablonen bestrichen, wodurch die gewünschten mehrfarbigen Muster entstanden. In Küchen waren es üblicherweise ein, zwei Muster, in den übrigen Zimmern zwei bis sechs.
Das Ausmalen einer Küche dauerte etwa einen Tag, für ein Zimmer wurden zwei Tage benötigt. Die Räume wurden je nach Benutzung nach 4 - 5 Jahren erneut ausgemalt. Nur die Extrazimmer erst in 8 bis 10 Jahren; sie wurden ja auch nicht benutzt. Als die Elektrifizierung auch in Tscheb um sich griff, bekamen die Maler mehr zu tun. Durch die Leitungsverlegungen wurde erneutes Ausmalen von Gängen und Räumen erforderlich.
Die Kirche wurde auch im Jahre 1936 mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Danach durften die Maler auch in der Kirche malen. Im Jahre 1938 wurde unsere Kirche von der Brestovacer Kirchenmalerei leicht neu ausgemalt. Der Seider Adam war als Lehrling natürlich dabei, aber auch die Tscheber Maler durften mitarbeiten.
von Josef Hubert u. Niklos Kühn (18. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1989)
Die Malerei im Dorf war eine Art Saisonberuf. Die Arbeiten begannen im Frühjahr und endeten im Herbst. Im Winter wurde mal ein Zimmerofen oder ein Zimmersockel bemalt. Die Hauptarbeit bestand im Ausmalen von Zimmern und Küchen, aber auch Gänge mit Brustmauern und Hausgiebel wurden bemalt.
Zuerst wurden die Decke und die Wände mit Seifenwasser eingestrichen. Nach dem Abtrocknen wurde die gewünschte Grundfarbe aufgetragen. Die Schnallschnur, einen mit Farbe eingelassenen Faden, wurde an beiden Enden auf die Wand gedrückt, wie eine Saite weggezogen und losgelassen, so dass sie aufschlug und eine gerade Linie hinterließ. Mit verschiedenen Farben wurden die auf die Wand oder Decke aufgelegten Schablonen bestrichen, wodurch die gewünschten mehrfarbigen Muster entstanden. In Küchen waren es üblicherweise ein, zwei Muster, in den übrigen Zimmern zwei bis sechs.
Das Ausmalen einer Küche dauerte etwa einen Tag, für ein Zimmer wurden zwei Tage benötigt. Die Räume wurden je nach Benutzung nach 4 - 5 Jahren erneut ausgemalt. Nur die Extrazimmer erst in 8 bis 10 Jahren; sie wurden ja auch nicht benutzt. Als die Elektrifizierung auch in Tscheb um sich griff, bekamen die Maler mehr zu tun. Durch die Leitungsverlegungen wurde erneutes Ausmalen von Gängen und Räumen erforderlich.
Die Kirche wurde auch im Jahre 1936 mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Danach durften die Maler auch in der Kirche malen. Im Jahre 1938 wurde unsere Kirche von der Brestovacer Kirchenmalerei leicht neu ausgemalt. Der Seider Adam war als Lehrling natürlich dabei, aber auch die Tscheber Maler durften mitarbeiten.
von Josef Hubert u. Niklos Kühn (18. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1989)
09.03.2014
Die Maler in Tscheb - Teil 1
Wann die Malerei in Tscheb angefangen hat, wissen wir nicht. Der Maler war kein typischer Dorfhandwerker. Früher wurden die Häuser und die Zimmer von den Frauen geweißelt, das geschah auch noch in unseren letzten Tscheber Jahren.
Die Maler in Tscheb konnte man an einer Hand abzählen. Soweit wir uns zurück erinnern können, war der Schurl unser Maler in Tscheb. Er ist Anfang der 20er Jahre aus unserem Dorf weggezogen. Nach dem 1. Weltkrieg kam der Plenta Mischa als Maler zu uns. Er stammte aus der Slowakei, kam als Kriegsgefangener nach Neusatz, wo er seine Tscheber Frau kennen lernte. Der Gari Heinrich war noch beim Schurl Lehrling. Später hat er beim Maler Preiner in Palanka als Geselle gearbeitet. Dort ging auch Josef Hubert von 1924 - 1927 in die Lehre. Danach hat er als Geselle in Petrovac, Neusatz, Belgrad, Agram und Slavonski Brod gearbeitet. Um 1930 haben Gari und Plenta in Tscheb als Compagnon begonnen. Der Gari Heinrich starb 1935. Die Malerei-Companie lief danach unter dem Namen Plenta-Hubert. In dieser Malerei haben der Pekar Josef und der Kühn Niklos von 1936 bis 1939 das Handwerk gelernt.
Zu den drei Lehrjahren gehörte die Lehrlingsschule Mittwochabends und Sonntagnachmittags. Der Niklos hat als Geselle beim Neusatzer Maler Lazic in Begec und Neusatz gearbeitet.Auch der Seider Adam hat Maler gelernt, allerdings Kirchenmaler bei Leicht in Bestovac. Die Slavinjak Nanni war oft als Malerin im Dorf tätig.
Die Ausrüstung der Maler: Bei Deckenmalerei gehörte dazu eine Mütze aus Papier, das "Papierschiffel", sonst Linierpinsel, Bürsten, Lineale, Schnallschnur, Tontopf, Eimer, Schablonen, Farben und Spachtel. Die ganze Ausrüstung wurde oft mit dem Bizikel (Fahrrad) oder auf der Schulter zur Arbeitsstelle gebracht. Die Staffeleien waren Spreizleitern aus Holz, die nach Anzahl der Sprossen "Vierer-, Fünfer-, Sechser- oder Siebenerleiter" genannt wurden. Der Maler konnte oben auf der Leiter stehend im Zimmer laufen, in größeren Schritten seitwärts, in kleineren Schritten auch vor- oder rückwärts. Mit den 2-3 feineren oder dickeren Linienpinseln wurden Striche gezogen.
von Josef Hubert u. Niklos Kühn (18. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1989)
Die Maler in Tscheb konnte man an einer Hand abzählen. Soweit wir uns zurück erinnern können, war der Schurl unser Maler in Tscheb. Er ist Anfang der 20er Jahre aus unserem Dorf weggezogen. Nach dem 1. Weltkrieg kam der Plenta Mischa als Maler zu uns. Er stammte aus der Slowakei, kam als Kriegsgefangener nach Neusatz, wo er seine Tscheber Frau kennen lernte. Der Gari Heinrich war noch beim Schurl Lehrling. Später hat er beim Maler Preiner in Palanka als Geselle gearbeitet. Dort ging auch Josef Hubert von 1924 - 1927 in die Lehre. Danach hat er als Geselle in Petrovac, Neusatz, Belgrad, Agram und Slavonski Brod gearbeitet. Um 1930 haben Gari und Plenta in Tscheb als Compagnon begonnen. Der Gari Heinrich starb 1935. Die Malerei-Companie lief danach unter dem Namen Plenta-Hubert. In dieser Malerei haben der Pekar Josef und der Kühn Niklos von 1936 bis 1939 das Handwerk gelernt.
Zu den drei Lehrjahren gehörte die Lehrlingsschule Mittwochabends und Sonntagnachmittags. Der Niklos hat als Geselle beim Neusatzer Maler Lazic in Begec und Neusatz gearbeitet.Auch der Seider Adam hat Maler gelernt, allerdings Kirchenmaler bei Leicht in Bestovac. Die Slavinjak Nanni war oft als Malerin im Dorf tätig.
Die Ausrüstung der Maler: Bei Deckenmalerei gehörte dazu eine Mütze aus Papier, das "Papierschiffel", sonst Linierpinsel, Bürsten, Lineale, Schnallschnur, Tontopf, Eimer, Schablonen, Farben und Spachtel. Die ganze Ausrüstung wurde oft mit dem Bizikel (Fahrrad) oder auf der Schulter zur Arbeitsstelle gebracht. Die Staffeleien waren Spreizleitern aus Holz, die nach Anzahl der Sprossen "Vierer-, Fünfer-, Sechser- oder Siebenerleiter" genannt wurden. Der Maler konnte oben auf der Leiter stehend im Zimmer laufen, in größeren Schritten seitwärts, in kleineren Schritten auch vor- oder rückwärts. Mit den 2-3 feineren oder dickeren Linienpinseln wurden Striche gezogen.
von Josef Hubert u. Niklos Kühn (18. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1989)
08.03.2014
Wenn"s nar niemand g"hert hot ...
Unser Tonivetter, der alte Kirchenvater - übrigens eine sehr schöne Bezeichnung für seinen Dienst - war a gut"r Mann. Wie alli Leit, hot a er sei Fehler g"hat. Er hot gern v"rzehlt. Manchmol is es a bissel länger gang. No is halt s"Mittagleide etwas später ausgfalle. A andermol hot"rs halt ganz vergess. Als jemand ihn daran erinnerte, meine er unschuldig: "Wenn"s nar niemand g"hert hot!"
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