Wann die Malerei in Tscheb angefangen hat, wissen wir nicht. Der Maler war kein typischer Dorfhandwerker. Früher wurden die Häuser und die Zimmer von den Frauen geweißelt, das geschah auch noch in unseren letzten Tscheber Jahren.
Die Maler in Tscheb konnte man an einer Hand abzählen. Soweit wir uns zurück erinnern können, war der Schurl unser Maler in Tscheb. Er ist Anfang der 20er Jahre aus unserem Dorf weggezogen. Nach dem 1. Weltkrieg kam der Plenta Mischa als Maler zu uns. Er stammte aus der Slowakei, kam als Kriegsgefangener nach Neusatz, wo er seine Tscheber Frau kennen lernte. Der Gari Heinrich war noch beim Schurl Lehrling. Später hat er beim Maler Preiner in Palanka als Geselle gearbeitet. Dort ging auch Josef Hubert von 1924 - 1927 in die Lehre. Danach hat er als Geselle in Petrovac, Neusatz, Belgrad, Agram und Slavonski Brod gearbeitet. Um 1930 haben Gari und Plenta in Tscheb als Compagnon begonnen. Der Gari Heinrich starb 1935. Die Malerei-Companie lief danach unter dem Namen Plenta-Hubert. In dieser Malerei haben der Pekar Josef und der Kühn Niklos von 1936 bis 1939 das Handwerk gelernt.
Zu den drei Lehrjahren gehörte die Lehrlingsschule Mittwochabends und Sonntagnachmittags. Der Niklos hat als Geselle beim Neusatzer Maler Lazic in Begec und Neusatz gearbeitet.Auch der Seider Adam hat Maler gelernt, allerdings Kirchenmaler bei Leicht in Bestovac. Die Slavinjak Nanni war oft als Malerin im Dorf tätig.
Die Ausrüstung der Maler: Bei Deckenmalerei gehörte dazu eine Mütze aus Papier, das "Papierschiffel", sonst Linierpinsel, Bürsten, Lineale, Schnallschnur, Tontopf, Eimer, Schablonen, Farben und Spachtel. Die ganze Ausrüstung wurde oft mit dem Bizikel (Fahrrad) oder auf der Schulter zur Arbeitsstelle gebracht. Die Staffeleien waren Spreizleitern aus Holz, die nach Anzahl der Sprossen "Vierer-, Fünfer-, Sechser- oder Siebenerleiter" genannt wurden. Der Maler konnte oben auf der Leiter stehend im Zimmer laufen, in größeren Schritten seitwärts, in kleineren Schritten auch vor- oder rückwärts. Mit den 2-3 feineren oder dickeren Linienpinseln wurden Striche gezogen.
von Josef Hubert u. Niklos Kühn (18. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1989)