30.04.2014

Maibaum

Aufstellen des Maibaums in der Nacht vor dem 1. Mai. Ausnahmsweise bekam ihn diesmal Pfarrer Nuspl. Hier wurde er ausgetanzt.

25.04.2014

Schnapsbrennen in Tscheb

„mit‘m Woage Maischefässer funn de Leit gholt“
Schnapsbrennen bei Mausners: Der Vater von Mausner (Bittermann) Katharina, Nikolaus Mausner, hält die Zügel in der Hand, daneben ein Serbe mit Namen Svetko, rechts stehend mit Schürze Matthias Mausner, hinter dem Vater mit Mütze Beck Michael, links vorne stehend Fahr Michael

14.04.2014

Vorschussverein

Er war der älteste Verein im Dorf. Gegründet wurde er im Jahre 1883. Der erste Direktor war Michael Schnapper. Der Verein gab an seine Mitglieder Anteilbücher aus. Die Inhaber verpflichteten sich vier Jahre, an jedem Sonntag den festgelegten Betrag (5 oder 10 oder mehr Dinar) einzuzahlen, der in das Buch eingetragen wurde. Nach vier Jahren wurde die eingezahlte Summe mit Gewinn ausgezahlt. Jedem Mitglied stand es frei, so viele Bücher (Anteile) zu erwerben, wie es verkraften konnte. Anteile konnte man zu jedem Jahresbeginn aufnehmen. Kam ein Mitglied in Geldschwierigkeiten, konnte es seine Anteile mit Zins beleihen. Man konnte seine Anteile bei der Auszahlung im Verein nach dem Zinssatz einlegen. Der Verein hatte immer Betriebskapital. Dort konnte man immer Geld aufnehmen. Dazu brauchte man einen glaubwürdigen Bürgen, denn nach den Bestimmungen konnte Geld nur auf Sicherheit ausgeliehen werden. Der Verein hatte außer der Direktion einen Rechtsberater, das war Dr. Robert Bunda in Palanka. Der letzte Direktor war Johann Ernst, Maurer, der letzte Kassierer Johann Schmidt, Zimmermmann. Die Einzahlungen erfolgten sonntags am Vormittag im Vereinszimmer beim Schmidt Juri.

13.04.2014

Tschewrisch grett

Knochesaaf (Waschsaaf) = selbstgekochte Seife aus Knochen und Schlachtabfällen
zum Wäsche = waschen
Weidling = emaillierte Schüssel
Weschmuldr = Trog aus Holz zum Wäschewaschen und auch für die Körperreinigung
Zuwr = Zuber

02.04.2014

Gewerbekorporation

Das Gewerbe war in Tscheb in allen für ein Dorf üblichen Fächern vertreten: Schmiede, Wagner, Schlosser, Maurer, Zimmermänner, Schneider, Schuster, Batschkermacher, Tischler, Drechsler, Seiler, Müller, Fischer, Korbflechter, Maler, Hutmacher, Sattler, Weber, Barbiere und Musikanten, Fleischhacker, Schnapsbrenner und Sodawasserhersteller, Kalkbrenner, um die Jahrhundertwende noch ein Gerber, ja und da war noch der wichtige Beruf des Fassbinders, denn wo wäre der Wein geblieben, bevor er getrunken wurde?
Bis zu den 30er Jahren wurden die anfallenden Gewerbefragen in der Gemeinde geregelt. Dann wurde die Korporation gegründet. Erster Präses war Bäckermeister Kaspar Döllinger, Stellvertreter Karl Schrenk und Sekretär für das Schriftliche Johann Hamann. Amtsstunden waren jeden Sonntag am Vormittag. Hier wurden An- und Abmeldungen, Einstellungen von Lehrlingen und Gesellen und die Auflösung von Verträgen geregelt. Nach der Gewerbeabmeldung von Döllinger wurde Karl Schrenk erster und Anton Seider zweiter Präses, später wurde Seider erster Präses.Nach der Rückgliederung an Ungarn wurde der Ortsverband der Korporation aufgelöst und in den Bezirksverband Palanka eingegliedert. Der Präses des ehemaligen Ortverbandes hatte als Ausschussmitglied Mitspracherecht bei den Sitzungen. Da Anton Seider für unseren Ort nicht die Verantwortung allein übernehmen wollte, wurde ihm erlaubt, als Vertrauensmänner Nikolaus Burger, Seiler, und Matthias Stern, Tischler, heranzuziehen. Da während des Krieges für einige Berufe, wie Tischler, Schneider und Friseure, Materialknappheit um sich griff, wurde vom Bezirk Leim, Zwirn und Seite rationiert und vom Präses weiter verteilt. Kassier des Vereins war der Zimmermann Hans Balger. Die Amtsstunden wurden im Gasthaus Tiefenbach abgehalten. Die Posten waren ehrenamtlich, nur der Sekretär erhielt ein Entgelt. Aus der Geschichte des "Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes in Tscheb" (von Nikolaus Grieser - veröffentlicht im 7. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1978)